Drone Records
Your cart (0 item)

LA STPO (La Société des Timides à la Parade des Oiseaux) - L'Empreinte

Format: CD
Label & Cat.Number: Azafran Media AP 1834
Release Year: 2018
Note: rare Mexico-import : a "lost" album that was supposed to appear already in 2012 on Beta-lactam Ring Records, but could never be realized.... 4 tracks, 60 min. playtime, 8 page booklet "..the promise of a dive into an inventive, delusional and poetic universe." [Obsküre Mag]
Price (incl. 19% VAT): €15.00


More Info

Gatefold card case with 8 page inner booklet

Les Liquidateurs : dedicated to the liquidators of Chernobyl and Fukushima
Armenian translation : Alice Godjikian

Obsküre Mag : 4/1/2019 - Max Lachaud
"Un nouvel album de La Société des Timides à la Parade des Oiseaux est toujours une joie : la promesse d’une plongée dans un univers inventif, délirant et poétique."

A new release from La STPO is always a joy : the promise of a dive into an inventive, delusional and poetic universe.

"Comme d’habitude, la production est impeccable, les graphismes inspirés et les textes toujours aussi énigmatiques. Un très bon cru, donc, et un des plus apocalyptiques."

As usual, the production is impeccable, the graphics inspired and the texts always as enigmatic. A very good vintage and one of the most apocalyptic.


https://lastpo.bandcamp.com/album/lempreinte




"Heimlich, still und leise haben La Société des Timides à la Parade des Oiseaux im Herbst 2018 doch tatsächlich ein neues Studioalbum veröffentlicht. Allerdings haben die auf "L'Empreinte" zu findenden Aufnahmen schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Die vier Tracks waren nämlich schon im Herbst 2012 fertig abgemischt, und sollten eigentlich zeitnah auf CD veröffentlicht werden. Allerdings gab es dann Probleme mit der Plattenfirma (Beta-lactam Ring Records), und das Material landete erst einmal in der Schublade. Ein Teil davon, das lange "Les Liquidateurs", erschien dann 2015 auf LP (parallel zur inzwischen eingespielten nächsten CD "L'imparfait multiple de dieu").

Drei Jahre später haben es La STPO dann mit Hilfe von Azafran Media doch noch geschafft das gesamte Album zu veröffentlichen. "L'Empreinte" kommt in einem platzsparenden, im typischen Stil der Band bunt bedruckten Pappklappcover, in dessen einer Seite die CD steckt. Dieselbe sollte man allerdings vorsichtig herausziehen, um Kratzer zu vermeiden, was sich als gar nicht so einfach erweist.

Gut 60 Minuten an Musik ist auf "L'Empreinte" zu finden, wobei das schon erwähnte "Les Liquidateurs" die Hälfte der Spielzeit ausmacht. Dasselbe, zum Entstehungszeitpunk das längste und ambitionierteste Stück der Formation, ist den Liquidatoren von Tschernobyl und Fukushima gewidmet, also den Arbeitern, die bei beiden Reaktorkatastrophen in vorderster Front in den stark verstrahlen Gebäudeteilen gearbeitet und aufräumt haben. Viele von denselben haben ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt. Die meisten leiden bis heute an den gesundheitlichen Folgen. Im Zentrum des Stücks steht ein junger armenischer Liquidator, und anhand seines Schicksals werden die Ereignisse von Tschernobyl klanglich (und textlich) nachgezeichnet. Mehr Informationen findet der interessierte Leser hier.

Ein dichtes Gemenge an Klang arbeitet sich hier suitenartig aus den Boxen, beginnend mit von einem Cello erzeugten Alarmheulen, hektisch und schräg, bedrohlich brodelnd, sehr abwechslungsreich und farbig, gehalten natürlich im typischen multiinstrumentalen, punkig-sperrigen RIO-Avant-Stil, den La STPO auch sonst pflegen. Dazu gibt es allerlei Text und Gesang, in Englisch, Französisch und offenbar Armenisch. Das Ergebnis wirkt ein wenig wie ein Theaterstück, oder eine Avantprog-Oper (wobei der Gesang natürlich kaum etwas opernartiges an sich hat). Zumindest könnte ich mir das gut in einem multimedialen Gewand bei einer Aufführung vorstellen, als Spectacle (wie man in Französisch sagen würde), begleitet von allerlei Filmmaterial, Projektionen und entsprechenden Kostümen.

Die drei kürzeren Nummern bieten musikalisch-stilistisch Ähnliches, kommen aber trotz der auch hier zu findenden exaltierten Vokaldarbietungen Godjikians etwas weniger theatralisch daher. Die für die Band typische, wild-deftige bis klangmalend-hallende Musik wird geboten, bestimmt von der schräg jaulenden Gitarre, umfangreichem Tastenwerk, der kraftvollen Rhythmusabteilung, und verschiedenen weiteren instrumentalen Ergänzungen (Blechgebläse, Klarinettenklänge, Celloeinlagen und allerlei Perkussives). Gegen Ende von "Offre Spéciale de Lancement de la Chute" kommt sogar fast mediävale Stimmung auf, wenn Godjikian madrigal-artig seine Stimme erklingen lässt.

"30000 Fois" ist offenbar die älteste Nummer der Sammlung, ist hier doch noch Benoît Delaune an Bass und Cello zu hören, der La STPO 2008 verlassen hat. Mein Lieblingsstück ist aber "La Vallée des Empreintes", das auf beeindruckende Art und Weise zwischen fast lyrischem Klangschweben und heftigen Ausbrüchen hin- und herwechselt.

"L'Empreinte" ist ein weiteres hervorragendes Album der Société des Timides à la Parade des Oiseaux, welches allen RIO-Avantprog-Freaks, so sie denn keine Aversionen gegen bisweilen exaltierte menschliche Lautäußerungen haben, sehr viel Spaß machen sollte. Fazit: Besser spät als nie!" [Achim Breiling/Babyblaue Seiten]