Drone Records
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FEINE TRINKERS BEI PINKELS DAHEIM (F.T.B.P.D.) - A Bug's Life

Format: CD
Label & Cat.Number: Zoharum ZOHAR 114-2
Release Year: 2016
Note: surprising new album from Germany's finest secret: much more "collage" and plunderphonic as before, "A Bug's Life" combines weird found sounds, backwards folk songs, vocal quotes, with processed drones & noises coming from field / Insect recordings... quite weird again, but the also impressive regarding the variety of sounds, a mixture of eerie dark droning areas & obscure collages... BIG CITY ORCHESTRA meets LUSTMORD meets RAPOON and ARTIFICIAL MEMORY TRACE? great album!!
Price (incl. 19% VAT): €12.00


More Info

"Jürgen Eberhard aka Feine Trinkers Bei Pinkels Daheim celebrates 25 years of his artistic activity with the first full-length album on Zoharum entitled "A Bug's Life". keen observers of our activity certainly know his name, for instance from a common vinyl 7-incher entitled "Both Sides of The Looking Glass" shared with Bisclaveret duo or from the composition "Enigmatic Visions", which appeared on a commemorative compilation "07|100|15".

"A Bug's Life" is the tenth full-length album in the discography of Feine Trinkers Bei Pinkels Daheim. It was being created, like the previous ones, for several years and is another conscious artistic statement. Seven compositions included here are of a collage nature and combine echoes of post-industrial ambient, drone music, musique concrete, field recordings and even plunderphonics. On his first studio album since "Die Legende vom Heiligen Trinker" from 2011, Jürgen Eberhard consciously continues his sonic quest on a depleted terrain and he manages to avoid traps of empty experiments. "A Bug's Life" is at the same time an atmospheric, and even accessible, album, and sonically elaborate and demanding of the listener." [label info]

www.zoharum.com



"FEINE TRINKERS BEI PINKELS DAHEIM ist ein Projekt, das ja eher unregelmäßig in der Musiklandschaft auftaucht, dabei aber bereits recht langlebig ist. Das letzte reguläre Album von JÜRGEN EBERHARD unter diesem Banner erschien 2011. „A Bug’s Life“ – so hieß übrigens auch der Pixar-Film „Das große Krabbeln“ im Original – widmet sich dem Namen entsprechend den Geräuschen von Insekten, die Grundlage für die Soundgestaltung des Albums gewesen sein sollen. Hierbei sollte man aber kein dauerndes, möglichst naturnahes Gezirpe oder Gesirre im Kopf haben – quasi ein Field-Recording-Overkill, sondern Klänge, die extrem stark bearbeitet und verfremdet wurden, wobei am Ende dennoch der Charakter von Sounds, die von Insekten erzeugt werden – auch knisternde, schabende Geräusche –, erhalten bleibt.

Tatsächlich ist der Sound auf „A Bug’s Life“ aber relativ vielschichtig, teils auch wuchtig und massiv oder mit Drones durchsetzt, sodass das Ganze recht gut funktioniert und eben nicht an einen Abend auf der Terrasse erinnert. Auch Stimmen werden – verfremdet oder nicht – eingesetzt und Abwechslung kommt zusätzlich durch Stücke ins Spiel, die mit weiblichen Gesangslinien, die quasi als Zusatzinstrument fungieren, ausgestattet sind. Hier wäre wohl auch der Punkt, an dem man die Unterstützung von diversen Gästen wie u.a. MISS POLYESTER, FRL. LINIENTREU oder GENEVIÈVE PASQUIER erwähnen könnte. Das Klangspektrum reicht letztendlich von orientalisch angehauchten Sounds inklusive Rhythmus („Metallifekuwagamon“) bis hin zu düsteren Soundcollagen, die auch aufgrund der Bilder, die im Kopf entstehen, Unruhe auslösen können. Somit ist „A Bug’s Life“ eine spannende Sache für Freunde des Ambient oder der experimentellen Elektronik. Idee und Ausführung passen in jedem Fall hervorragend zueinander und die Qualität stimmt hier sowieso."
[Tony F. für nonpop.de]




"In der Geräuschmusik und überall sonst, wo mit Samples gearbeitet wird, sind Tiergeräusche eine beliebte Soundquelle, und zu den gefragtesten Geräuschproduzenten zählen seit jeher Insekten – was wäre ein sommerliches Kitschkolorit ohne das Zirpen von Grillen und Zikaden, und dass man aus dem Summen fliegender Insekten Noise und elektroakustiche Musik machen kann, ist hinlänglich bekannt.

Beliebt sind Feldaufnahmen, bei denen die Sounds weitgehend naturbelassen bleiben und nur gelegentlich etwas Struktur eingebracht wird wie bei Dave Phillips’ und Hasegawa Hiroshis “Insect Apocalypse” oder “The Progeny of Flies” von Daniel Manche und Andrew Liles. Seltener sind Aufnahmen, bei denen die Sounds so stark verfremdet sind, dass man ohne Hintergrundwissen die Quelle kaum erkennen kann. Etwas derartiges hat der feine Pinkel, ähm: Trinker Jürgen Eberhard vor Kurzem unter dem Titel “A Bug’s Life” zustande gebracht.

Die komplette CD wirkt wie ein Zoom, bei dem die Kamera dem lebenden Objekt so nah auf den Panzer rückt, dass man nur noch kleinteilige Strukturen in Übergröße erkennt, während größere Zusammenhänge nur noch zu erahnen sind. Vieles klingt wie ins Monströße vergrößert: Maschinell klingendes Summen, dass zeitweise in Noisewände übergeht, Detonationen, verursacht von einem enormen Insekt, das gegen eine überdimensionierte Scheibe knallt. Zirpen und Flattern, das eher nach einem Vogel klingt, und dem Tier, dessen rhythmischer Flügenschlag gegen Ende zu hören ist, möchte ich nicht im Dunkeln begegnen. So furchteinflößend es hier zugeht, hat die bizarre Szenerie auch irrsinnig Komisches zu bieten.

Neben all dem gibt es zahlreiche Stellen, an denen kaum zu erkennen ist, ob die Aufnahmen ganz unkenntlich gemacht wurden oder anderen, z.B. elektronischen Ursprungs sind. Dies gilt für geschliffenen Ambientsound und zirkushafte Melodien ebenso wie für den entspannten Ethnosound, der irgendwann ganz überraschend eine Sängerin begleitet (die meisten Stimmbeiträge von Geneviève Pasquier, Allseits vs Troum, Frl. Linientreu und Joke Lanz sind spoken words). Ebenso gilt dies für monströses Brüllen, dass hoffentlich von einem Wirbeltier stammt.

Aber warum eigentlich? Im Unterschied zu naturbelassenen Insektensounds lassen die Aufnahmen hier die Tiere enorm groß erscheinen und brechen so mit gänigen Wahrnehmungsgewohnheiten. Die nachhaltige, über den bloßen Schock weit hinausgehende Wirkung, kann im besten Fall in einem veränderten Blick auf das Tierreich münden." [J.G./U.S./African Paper]